Ausweg aus der Wachstumskrise – Der Ökologische Realismus

Rückblick auf die Vortragsveranstaltung mit Dr. Björn Peters
am 28. September 2023

Eine realistische, ideologiefreie Analyse ist die Voraussetzung für lebenstaugliche Konzepte, mit denen der weltweite Wohlstand weiterentwickelt, die Schöpfung bewahrt und technischer Fortschritt weltweit den Menschen zugänglich gemacht werden kann.

Diesem Ziel ist der Referent Dr. Björn Peters mit seinem Konzept des „Ökologischen Realismus“ verpflichtet. Peters ist Physiker und Energieökonom, Unternehmer, Autor zahlreicher (Fach-)Artikel gerade zur Energie- und Umweltpolitik und häufig in Medien zu Gast.

Und so belegte er mit seinem Vortrag (vgl. auch die beigefügten Vortragsfolien) eine grandiose Entwicklung der Menschheit im Laufe ihrer langen Entwicklungsgeschichte. Gingen frühere Autoren wie Thomas Malthus von einer Tragfähigkeit der Erde von maximal einer Milliarde Menschen aus, so stehen wir heute bei acht Milliarden ganz überwiegend sehr wohlgenährter Menschen, und in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts erwarten wir ein weiteres Wachstum der Weltbevölkerung auf ca. elf Milliarden Menschen. Technischer, wissenschaftlicher und medizinischer Fortschritt haben Armut und klima- wie naturkatastrophenbedingte Sterblichkeit reduziert. Die Effizienz der menschlichen Arbeit hat sich vervielfacht und qualitativ immer weiter maximiert.

Dies wurde im Wesentlichen durch die intensive Nutzung fossiler Energierohstoffe ermöglicht. Dr. Peters beschrieb die Menschheitsgeschichte gar über die jeweils genutzten Energieformen. Von der Altsteinzeit über die Jungsteinzeit / Antike bis zur Industrialisierung stieg die Energieverfügbarkeit jeweils um einen hohen Faktor.

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Die Vortragsfolien finden Sie zum genaueren Studieren hier:
Ausweg aus der Wachstumskrise – Der Ökologische Realismus – Dr. Björn Peters

Degrowth, also die Idee, auf wirtschaftliches Wachstum zu verzichten, ist nach Peters nicht geeignet, globale Lösungen zu fördern und die wachsende Weltbevölkerung angemessen zu versorgen. Die eher im linken politischen Spektrum populären Ideologien der Knappheit übersehen laut Peters regelmäßig die eigentlichen Triebkräfte der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung: menschliche Kreativität, Erfindergeist, disruptive Entwicklungsschübe und unternehmerisches Engagement.

Welche Richtung wird die technische Entwicklung nehmen müssen? Hier bot Peters sein Konzept vom Ökologischen Realismus an. Es besteht aus drei Prinzipien, um Nahrung, Rohstoffe und Energie zu gewinnen. Die Gewinnung dieser drei stehen heute im Konflikt mit planetaren Grenzen. Die drei Prinzipien sind Konzentration, Kreislaufwirtschaft und Kostenbewusstsein.

Können konzentrierte, kreisläufige und kostengünstige Technologien zur Gewinnung von Nahrung, Rohstoffen und Energie entwickelt werden oder gibt es sie gar bereits? Peters zeigte auf, dass viele solcher Technologien schon existieren, einige davon sind aber energieintensiv und werden erst mit einer Umkehr in der Energiepolitik wirtschaftlich umsetzbar. Besonders wichtig ist dabei die Energiefrage. Sie zu lösen ist unabdingbare Voraussetzung für weiteres Wachstum der Menschheit.

Im kerntechnischen Sektor setzen viele Startups in diversen Entwicklungsstadien mit unbändiger Innovationskraft und zunehmendem Investitionsvolumen auf die Zukunft dieser höchst effizienten Energieform, deren bisher problematische „Risiken und Nebenwirkungen“ wie der GAU-Gefahr und des Abfallproblems durch physikalisch eigensichere Technologien und vollständiger Wiederverwendung bzw. Transmutationskonzepte wesentlich weiterentwickelt werden.

Sind diese technischen Entwicklungen erfolgreich, wird im nächsten Entwicklungsschritt der Menschheit die Kernenergie in ihren Formen Kernspaltung und Kernfusion eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Energieverfügbarkeit um einen hohen Faktor zu erhöhen, Energiekosten abzusenken, die Umweltqualität zu verbessern und eine neue Epoche der Menschheit einzuläuten: das nukleare Zeitalter, das sich an das fossile anschließen wird.

Der gigantisch weiter zunehmende Strombedarf von global ca. 28.000 TWh heute auf 140.000 TWh bis zur Jahrhundertmitte wird realistisch nicht mit wetterabhängigen Energien, sondern als grundlastfähige, kostengünstige und CO2-emissionsfreie Stromproduktion nur mit Kernenergie der Zukunft machbar sein. Insbesondere für stark wachsende und aufstrebende Entwicklungsländer wird sie von großer Bedeutung sein.

Der Vortrag und das Konzept des Physikers und Energieökonomen Björn Peters leistet einen fulminanten Beitrag zu einer realistischen und sehr optimistischen Perspektive. Wir haben keinen Grund, verzagt, überängstlich und risikoscheu in die Zukunft zu blicken. Die Welt wird ihre Möglichkeiten voll ausschöpfen. Was Deutschland mit seinem Wohlstand macht, wird man sehen. Ideologiefreies, technologieoffenes Wachstum und Fortschritt in allen Fachgebieten sind das erfolgreiche Entwicklungsprogramm der Vergangenheit und ganz besonders der Zukunft.