Die Utopia-Methode
Rückblick auf die Vortragsveranstaltung mit Guiseppe Gracia
am 24. August 2023
am 24. August 2023
Der heute demokratieerfahrene Bürger Westeuropas erlebte nach dem verheerenden 2.Weltkrieg – und besonders in Deutschland – in der Symbiose von Liberalismus und Demokratie , die sich im Rechtsstaat und in der Freien und Sozialen Marktwirtschaft (Wettbewerb in gleichen Bedingungen für alle Beteiligten) gepaart mit einem sehr effizienten Bildungssystem äußerten, einen rasanten Aufstieg des neuen Gesellschaftssystems mit einem bisher unbekannten Maß seiner freien Entfaltung und, bei persönlichem Einsatz, nach dem Leistungsprinzip, Möglichkeiten für ein hohes Maß an materiellem Zugewinn bis Wohlstand. Der Staat hielt sich zurück mit Eingriffen in das Wirtschaftsgeschehen, verstand sich als Koordinator und Ermöglicher, förderte die Wissenschaft und ergebnisoffene Forschung, respektierte deren Ratschläge und war mit den s. zahlreichen KMU und den Großkonzer-nen auf Wachstum und Innovationen bedacht, um dauerhaft zukunftsfähig zu sein. Die demokratisch gewählten Parteien hatten eine große Schnittmenge an gemeinsamem Denken und Zielen. Der gegenseitige Respekt (Staat und Bürger) war offensichtlich. EU respektiert bis heute Nationales Recht.
Seit etwa zwei vollen Legislaturperioden und besonders in den letzten zwei Jahren, erlebt der o.g. demokratieerfahrene Bürger in Deutschland vermehrt – in sich unschlüssige, unausgereifte – weil ideologiebasierte, d.h. meist fachfremd getroffene Regierungs- Entscheidungen,- Verordnungen und -Handlungen, deren Tragweite unübersehbar ist, und die unseren bisherigen großen Liberalismus-Erfolgen völlig entgegenwirken, aber vom Großteil der Medien begrüßt und gestützt werden. Aller öffentlicher Widerspruch wird zunehmend ignoriert oder diffamiert. Die Wissenschaft wird bewusst gespalten. Der sich anbiedernde Teil arbeitet mit zweifelhaften Argumenten und erklärt z.B. absichtlich: Korrelationen zu Kausalitäten, Hypothesen zu Beweisen. Der Politikverdruss steigt …
Der heutige Gast im Forum/FWP, Herr Giuseppe Gracia, widmet sich in seinem obigen Vortrag diesem komplexen Thema, das er in seinem Buch, unter dem Titel „Die Utopia-Methode – der neue Kulturkampf gegen die Freiheit und das Christentum“, eingehend erläutert, wobei er ein Gesamtbild dieser bereits im Gange befindlichen grundlegenden gesellschaftsbezogenen Veränderungen entwirft, die er analysiert, befundet und daraus Schlussfolgerungen zieht, aus denen er Warnungen vor Fehl-entwicklungen u. Destabilisierung unseres Gesellschaftssystems ausspricht, die auch den einzelnen Bürger zum Nachdenken und Reagieren bringen sollen. Die Utopiamethode besteht im wiederholten Vergleich, der jeweils realen mit einer idealen, unerreichbaren Welt, ein Vergleich, der notwendig ist, um das heutige Individuum zu überzeugen an der Umgestaltung unserer Gesellschaft mitzuarbeiten.
Für das Thema ist Gracia prädestiniert: er wurde im deutsch-sprachigen Dreiländereck, in St. Gallen, geboren, hat einen italienischen Vater, eine spanische Mutter und lebt dort weiter mit seiner Familie, wodurch er als Kerneuropäer, als Westeuropäer, nicht nur polyglott, sondern auch vertraut mit den Facetten der westlichen Mentalität ist. Er ist ein sehr vernetzter, erfahrener Publizist, Mediencoach und PR-Berater, schreibt für große Tageszeitungen wie die NZZ (fester Platz im Feuilleton), die WELT oder FOKUS-online, neben 13 Buch- Publikationen arbeitet er für die Wirtschaft, Politik und Kirche.
Gracia sieht nicht nur auf den gegenwärtigen öffentlichen Diskurs zur Klimaveränderung, zum Gendern, Rassismus, Feminismus, Einwanderung, zum klassischen Familienbild… sondern schaut hinter dessen Kulissen und erkennt, dass es seit wenigen Jahren starke, erfolgreiche antifreiheitliche und antichristliche Bewegungen gibt, die sich die Deutungshoheit zur Lösung großer Probleme angeeignet haben, also den medialen Mainstream prägen und dominieren , und damit – über die Utopiamethode – systematisch an der Veränderung unseres Gesellschaftssystems arbeiten. Ziel dieses neuen Kulturkampfes ist, die Schaffung eines neuen, moralisch und klimatisch gesäuberten Menschen, der frei von Unrecht und kapitalistischem Ballast unter größter staatlicher Fürsorge lebt. Der mediale Mainstream betreibt diese Idealisierung der angestrebten neuen Verhältnisse, um von der Freiheit und den jüdisch – christlichen Wurzeln unserer Westlichen Zivilisation abzulenken (sie sogar abzulehnen), die ja gerade die tragenden Säulen für die enorme, jahrhundertelange Vorwärtsentwicklung des Westens – mit seinen unzähligen evolutionären Impulsen und Erfindungen für die gesamte Welt – darstellen. Giuseppe Gracia ermutigt den (demokratieerfahrenen) Bürger, sachlich in diese Kulturkampfdebatte gegen die Manipulation und Einschränkung der Freiheit einzusteigen und mahnt abschließend mit dem Zitat: „Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit“ v. Marie Ebner von Eschenbach.