Innovationskraft der Kernenergie am Beispiel Dual Fluid

Rückblick auf die Vortragsveranstaltung mit Dr. Götz Ruprecht
am 29. Juni 2023

Die größten Vorteile von Kernkraft – Verlässlichkeit und gute Emissionsbilanz – leuchten unmittelbar ein. Doch Kernkraft könnte viel mehr sein, denn der Brennstoff Uran ist millionenmal dichter als Kohle. Wie dieses zusätzliche Potenzial gehoben werden könnte, beschrieb der Reaktorphysiker, Erfinder und Unternehmer Dr. Götz Ruprecht.

Zunächst führte er in das Konzept vom Erntefaktor ein. Dies ist die Menge an Energie, die man „ernten“ kann, wenn man eine Einheit an Energie investiert. Mittelalterliche Energietechniken kommen auf einen Erntefaktor im Bereich 3-5, fossile Energien auf 30-50, während die heutige Kernkraft „nur“ bei 100 liegt, wo doch der Brennstoff so viel dichter ist als Kohle und Öl.

Ruprecht beschrieb im Detail, wo bei heutiger Kernenergie Energie verloren geht, und warum sich diese Kerntechnik dennoch historisch durchsetzen konnte. Heute stehen Small Modular Reactors (SMR) im Fokus der Diskussion. Was diese Reaktordesigns auszeichnet und wo Kostensenkungspotenziale gegenüber herkömmlicher Kerntechnik bestehen, war ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags.

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Die Vortragsfolien finden Sie zum genaueren Studieren hier:
Innovationskraft der Kernenergie am Beispiel Dual Fluid – von Dr. Götz Ruprecht

Damit kam Ruprecht zum letzten Schwerpunkt, der Vorstellung des neuen Reaktorkonzepts von Dual Fluid. Dieses verspricht, das immense Potenzial des Brennstoffs erstmals voll zu nutzen und den Erntefaktor im Verhältnis zu heutiger Kernenergie nochmals zu vervielfachen. Dual Fluid nutzt flüssiges Metall als Brennstoff und flüssiges Blei als Kühlmittel. Dies verspricht die höchste Energiedichte, die höchste Temperatur, die geringste Baumaße und die geringsten Kosten aller Reaktordesigns. Zusätzlich steuert sich die Kernreaktion in dem Konzept selbst und die schnellen Neutronen im Kern sorgen für eine rekordhohe Brutrate, was die Brennstoffökonomie wesentlich begünstigt.

Zuletzt erläuterte Dr. Götz Ruprecht die Pläne des Unternehmens Dual Fluid Energy zur Realisierung der patentierten Technik.